Am Flughafen von Montpellier
Gegen Nachmittag habe ich in Berlin meine Familie verabschiedet und bin nach langen Sicherheitskontrollen endlich in das Flugzeug gestiegen, das mich nach Montpellier bringen sollte.
Ich habe meine Sprachreise nach Frankreich lange geplant und doch war die Anreise nach Montpellier dann relativ spontan, da die Unterkunftssuche nicht einfach war und sich ein Wohnheimplatz mehr oder weniger in letzter Minute ergeben hat.
Nun endlich im Flugzeug auf dem Weg nach Südfrankreich zu sein hat sich unglaublich gut angefühlt.
Montpellier, die Stadt mit 300 Sonnentagen im Jahr, empfing mich hingegen mit Regen und Gewitter.
Doch in dem Moment in dem ich aus dem Flugzeug gestiegen bin, hat das raue, eher englische Wetter, überhaupt keine Rolle mehr gespielt.
Der Wind des Mittelmeers, das Salz in der Luft und die Flamingos, die man tatsächlich vom Flughafen aus sehen konnte, haben mich daran erinnert wo ich bin und was vor mir liegt: 7 Wochen Südfrankreich.
Erste Eindrücke von Montpellier
Meine ersten Eindrücke der Stadt habe ich mir am frühen Abend durch das Fenster des Shuttlebusses gemacht. Vom Flughafen aus habe ich bis ins Zentrum den Bus nehmen können.
Die gesamte Fahrt über habe ich mich damit beschäftigt, einem Telefonat der Person hinter mir zu lauschen. Viel mehr als Bruchstücke habe ich nicht verstanden. Doch genau zum Französisch lernen war ich ja hier. Bald würde ich ein französisches Gespräch besser verstehen können.
Riesige Platanen, alte Gebäude und Fassaden mit verschnörkelten Balkonen und jede Menge Menschen zogen an mir vorbei.
Mit meinem übergrößen Koffer stieg ich am Bahnhof “St. Roch“ aus, von wo ich es nicht mehr weit zum Wohnheim “l’Observatoire“ hatte.
Trotzdem es bereits relativ spät war, wirkte alles unglaublich lebhaft. Die alten, verschnörkelten Laternen warfen ein warmes Licht auf die schmalen Straßen und Gassen. So fremd ich mich auch noch fühlte in Montpellier, jedes Detail der Altstadt stimmte mich euphorisch.
Ankunft im Wohnheim
Da ich am Wochenende ankam, wurde mir mein Zimmer nur schnell und ohne viele Erklärungen von einem Nachtwächter gezeigt.
Ich war froh einige persönliche Dinge mitgenommen zu haben, denn das Zimmer wirkte kahl und ungemütlich. Bei der Planung der Sprachreise nach Frankreich, empfehle ich einige persönliche Dinge mitzunehmen, auch wenn der Platz im Koffer begrenzt ist.
Mit meiner Lichterkette, einigen Kerzen und Kuchen von Zuhause konnte ich mir meinen ersten Abend gemütlich machen.
Außerdem empfehle ich einiges an Grundausstattung mitzunehmen, denn zum Zeitpunkt meiner Ankunft waren Supermärkte bereits geschlossen und im Wohnheim waren weder Klopapier noch Spülmittel bereitgestellt.
An diesem ersten Abend traf ich nur ein anderes Mädchen im Wohnheim, das ebenfalls gerade neu angekommen war. Ansonsten war es die gesamte Nacht erstaunlich still und auch am Morgen, als ich mich auf dem Weg zur ILA Französisch Sprachschule machte, traf ich auf kaum jemanden anderes.
Erster Tag in der Französisch Sprachschule
Als mein Wecker klingelte war es noch nicht ganz hell geworden, doch trotz der Müdigkeit machte ich mich gespannt auf den Weg zur ILA Französisch Sprachschule.
Jede Menge Meschen auf dem Weg zur Schule oder zur Arbeit sammelten sich an den Tramstationen. Mein Weg zum ILA Gebäude ist allerdings kurz und so sah ich nur einen winzigen Teil der morgendlichen Altstadt.
Vor dem Gebäude traf ich auf zwei Mitarbeiter von ILA, die mich freundlich empfingen und mir erklärten, wo ich hingehen sollte.
Kurze Zeit später saß ich dann mit 7 anderen neu angekommen Sprachschülern in einem Klassenraum.
Bevor wir dann in unsere Französischkurse eingeteilt wurden, gab es eine Stadtführung durch die Altstadt. Ehrlich gesagt waren es so früh am Morgen ein bisschen viele Fakten und Informationen, doch es war eine sehr gute Idee zum Anfang erstmal durch die Altstadt geführt zu werden und die bekannten Plätze gesehen zu haben.
Die anderen Neuankömmlinge habe ich so auch schonmal kennengelernt, später kamen wir dann nämlich je nach Sprachlevel in unterschiedliche Französischkurse.
Bis zu den Kursen am Nachmittag hatten wir dann noch ziemlich viel Zeit, die ich mit einer anderen Schülerin in einem Café verbracht habe.
Wir haben uns den gesamten Vormittag in einem brüchigen Französisch ausgetauscht und so war ich bereits ziemlich erschöpft als ich dann endlich zum Unterricht bin.
In meinem Französischkurs war ich die einzige, die in dieser Woche neu dazugekommen ist, aber das war überhaupt kein Problem. Dadurch, dass man jederzeit die Kurse, bzw. die Sprachniveaus, wechseln kann und immer wieder neue Schüler anreisen, ist die Atmosphäre sehr offen und man fühlt sich überhaupt nicht außen vor.
Meine Gedanken und Eindrücke nach dem ersten Tag
Dadurch, dass ich einen Nachmittagskurs hatte war der Unterricht erst als es bereits dunkel geworden war zu Ende.
Ich kam mit einem guten Gefühl in meinem Wohnheimzimmer an; das Sprachniveau meines Kurses entsprach meinem, alle haben mich freundlich empfangen und ich war gespannt auf die nächsten Tage.
Gleichzeitig war ich unglaublich erschöpft und in meinem noch immer ziemlich kahlen Zimmer angekommen, habe ich mich doch ein bisschen fremd gefühlt.
Am ersten Tag des Sprachaufenthalts sind es sehr viele neue Eindrücke, die auf einen zukommen und unglaublich viele neue Menschen, die man alle kennenlernt, aber gleichzeitig überhaupt noch nicht kennt. Es ist normal, sich am ersten Tag etwas einsam zu fühlen, denn alles ist neu. Von einen Tag auf dem anderen in Frankreich zu leben, in einer Stadt zu sein, in der man noch niemanden kennt ist eine Erfahrung, bei der auch Momente der Einsamkeit normal sind.
Doch mit der Stadt, lernt man die Menschen kennen, all die schönen Orte und vor allem auch die Sprache.