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Erfahrungsberichte

Warum ich ILA liebe – Teil 1, von David (England)

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Warum ich ILA liebe

Jeden Morgen gehe ich fünf Minuten zur Straßenbahnhaltestelle, fahre mit der Tram dann 15 Minuten zum Place de la Comédie und laufe auf dem Weg zur Schule Slalom vorbei an den Zeitungsverkäufern. Die Straßenbahn Fahrten selbst sind ziemlich ereignisreich. In Großbritannien sind die Menschen bereit alles körperlich mögliche zu tun um sich an einem öffentlichen Ort nicht in Verlegenheit zu bringen, was die Fahrten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln langweilig macht. Hier in Montpellier aber habe ich alles gesehen – wie Mutter und Tochter laut diskutieren, wie Leute singen, argumentieren, laut lachen – einfach alles! Hier herrscht eine lebendige Atmosphäre und man kann sogar dabei Französisch lernen.

Nach dreieinhalb Stunden Französischkurs, (mit einem wirklich super Lehrer bei ILA!), ist es Zeit zum Mittagessen. Montpellier ist ein Eldorado von Restaurants, ich kann wohl jeden Tag meiner 2 Monatigen Sprachreise nach Frankreich eine andere Küche genießen. Alle Restaurants bieten ein “plat de jour“ (ein Tagesmenü) an, ein Hauptgericht mit einem Glas Bier oder Wein, und das für nur ca. 10 Euro. Ich kann es gar nicht erwarten, jeden Tag nach dem Kurs (trotz meines so tollen Lehrers), die Klasse zu verlassen um wieder ein tolles Mittagsessen zu genießen. Heute hatte ich gegrilltes Huhn mit Pommes Frites und leckerem, mediterranen Gemüse. Morgen…

So macht ein Sprachaufenthalt in Frankreich richtig Spaß, toller Französischkurs, eine super Sprachschule und dann dieses leckere französische Essen…

Nach dem Essen gehe ich gerne spazieren, um den Wein aus den Adern zu bekommen. Einer meiner Lieblingsorte ist die Kathedrale Saint-Pierre. Diese kreidefarbene Kathedrale hat die eindrucksvollste Veranda, die ich je gesehen habe. Die umliegenden Parks sind ebenfalls schöne Orte, um sich die Zeit zu vertreiben, ebenso einige der Universitätsgebäude in der Nähe. Alles in allem ist es ein ziemlich angenehmer Ort zum Herumtrödeln.

Gehen Sie in die Kathedrale. Wohnen Sie einem Gottesdienste bei, dieses ist eine narrensichere Methode, kostenlos Französisch zu lernen. Sie lesen und singen auf Französisch, zusammen mit Muttersprachlern. Darüber hinaus spricht eine gut ausgebildete Person (der Pfarrer) immer aus dem gleichen Buch (die Bibel), so dass Sie in der Regel auch mit wenig Französischkenntnissen herausfinden, was Sache ist.

Danach ging es nach Hause um meiner Gastfamilie um über meinen Tag zu berichten. Jeden Abend sehe ich neidvoll zu, wie toll sie mit großer Freude kochen. Ich meistere schon ein paar französische Gerichte, aber das umfangreiche Repertoire meiner Gastfamilie erreiche ich noch lange nicht.

Eine weitere Teil meiner täglichen Routine ist die französische TV-Serie Netflix Marseille eine Französisch-Version von „House of Cards“. Ich will nicht behaupten, dass ich wirklich alles verstehe was los ist, aber es ist ein weiterer toller Einblick in die französisch Kultur und eine gute Möglichkeit, mein Hörverständnis zu üben. Alle Charaktere scheinen miteinander die ganze Zeit Sex haben. Wie mir meine Gastfamilie bestätigte, ist das so in Marseille. Ich glaube ich werde Marseille an diesem Wochenende besuchen…

Ein Vorteil der Unterkunft in einer Gastfamilie während Ihrer Sprachreise nach Montpellier ist, dass sie Sie bestimmt zu Ausflügen, Aktivitäten oder Besuchen mitnehmen. Ich komme aus einer Rugby verrückten Stadt (Gloucester), und so war ich daran interessiert, hier ein Rugby-Spiel zu sehen. Montpellier verfügt über ein dynamisches Team, das gerade den Europa-Cup gewonnen hat. Ich erwähnte meiner Gastfamilie die Absicht ein Spiel zu sehen die dann Ihrerseits alles tat, um ein paar Tickets zu besorgen. Ich habe zwar während des Spiels nicht viel Französisch lernen können, aber wir hatten sehr viel Spaß und sahen ein aufregendes Match.

In einer französischen Gastfamilie zu wohnen beschleunigt sicherlich das Französisch lernen, die Aussprache, das Kennenlernen der Kultur. Der Austausch von Witzen und Späße machen in einer Fremdsprache, in einer Kultur, die Sie nicht kennen, ist eine Herausforderung. Aber es lohnt sich.

Im vergangenen Jahr habe ich in Deutschland gelebt, studiert und gearbeitet ebenso in den Niederlanden und in Großbritannien (meiner Heimat). Eine andere Kultur zu verstehen ist mehr als nur die Sprache zu lernen. Das größte Hindernis im interkulturellen Austausch ist nicht die Sprache, die größte Herausforderung ist herauszufinden, wie Menschen denken.

Jede Kultur hat ihr eigenes Wertesystem; was in einem Land als äußerst wichtig gilt, kann in einem anderen völlig bedeutungslos sein. Finden Sie während einer Sprachreise nach Frankreich die Unterschiede mit Ihrem Heimatland heraus.

Zum Beispiel bekam meine Gastfamilie am vergangenen Wochenende Besuch und ich wurde eingeladen, am Abendessen teilzunehmen. (Letztendlich habe ich sogar beim Kochen mitgemacht und hoffte nur, dass alles gutgeht!!).

Die erste Frage des Abends war: “ Was macht Dein Vater?”

Ich lächelte, es war eine Frag die mir vertraut vorkommt…

Ich den Niederlanden, wenn meine Freundin mich Ihrer Familie vorstellte, wurde ich nach meinen Hobbies und was ich in meiner Freizeit mache, gefragt.

Aber in England wird man wie in Frankreich nach der Karriere der Eltern gefragt, nach meiner Ausbildung, nach meinen Zukunftsplänen.

Nachdem ich nun einige Woche in Frankreich bin und viele Fragen gehört haben, weiß ich was den Franzosen wichtig ist. Das tagtägliche Zusammenleben während meiner Sprachreise nach Montpellier mit meiner Gastfamilie zeigt mir in nur wenigen Wochen die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der französischen und britischen Kultur – dieses hätte ich sonst in Jahren nicht gelernt.

Mein Sprachaufenthalt in Montpellier bei ILA ist perfekt, während ich Französisch lerne gewinne ich gleichzeitig wichtige Einblicke in die französische Lebensart und weiß jetzt, wie ich mit Franzosen reden muss. Ich lerne auch, welche Diskussionen man leicht führen kann und welche man vermeiden sollte…

Wie zum Beispiel diese, mit einem Nachbarn meiner Gastfamilie, der mich fragte: “Kennen Sie Frankreich gut?”

“Ich lese gerne über die französische Geschichte”.

“Wirklich? Kennen Sie die französische Geschichte gut?“

“Ja. Charles De Gaulle ist einer meiner Helden”.

“Ohh. Warum?”

“Die Hartnäckigkeit und Arroganz mit seiner Weigerung, die Niederlage anzuerkennen, zusammen mit seinem unnachgiebigen Patriotismus, hat dazu beigetragen, den Franzosen nach ihrer (verständlichen) Kapitulation im 2. Weltkrieg ihren Stolz zurück zu geben.“

“….Mögen Sie Musik?”

So habe ich gelernt dass man über Krieg hier nicht spricht und schnell das Thema wechselt. Über eines wird hier aber immer gesprochen und tagtäglich gesprochen, auch in meinem Französischkurs bei ILA – über das Essen!

David, England (Student ILA)