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Erfahrungsberichte

Laura’s Erfahrungsbericht n°5: Wenn Oma und Opa Französisch lernen

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Laura’s Erfahrungsbericht n°5: Wenn Oma und Opa Französisch lernen

Für mich waren Sprachaufenthalte prinzipiell eher etwas für Jüngere und ich dachte, dass ältere Menschen keine Sprachschule mehr besuchen. Doch diese Woche wurde ich eines Besseren belehrt. Am Montag starteten gleich 2 Gruppen an der Französischsprachschule mit Personen, die vom Alter her meine Großeltern sein könnten. Und dies brachte mich auf die Idee euch hier zu schreiben, warum ich mich von meinen Vorurteilen diesbezüglich verabschiedet habe und welche tollen Erfahrungen ich mit den 50+ Gruppen in der Sprachschule gemacht habe. Zusätzlich werdet ihr erfahren, welch tolles Programm diese speziellen Gruppen erwartete und könnt euch dann ein Bild davonmachen, wie genial es sein kann auch im höheren Alter noch eine Fremdsprache zu lernen und zu vertiefen.

Beginnen möchte ich mit dem Montag. Nachdem wir wieder alle Personen, die ihren ersten Tag an der Sprachschule hatten, empfangen und nach der Präsentation der Sprachschule und der Stadt in ihre Räume gebracht haben, ging für sie alle der Unterricht los. Dies auch für die 50+ Gruppen, welche, nach ihren bisherigen Französischkenntnissen, in 2 Gruppen aufgeteilt waren und somit unter sich waren. Dies schaffte eine angenehme Atmosphäre, da die Menschen durch ihr ähnliches Alter etwas gemeinsam hatten und so schnell Kontakte geknüpft werden konnten. Ähnlich wie bei den jüngeren Besuchern der Sprachschule, konnte auch hier gesehen werden, dass die Kontaktaufnahme unabhängig von der Nationalität ist und man sich irgendwie verständigen kann. Nach ihrer ersten Unterrichtseinheit fand in den Mittagsstunden die Besichtigung der historischen Altstadt statt, von welcher ich euch bereits berichtet habe. Im Anschluss daran wurde ein kleiner Empfang von der Sprachschule organisiert, bei welchem sich die neuen Schüler der Französischschule kennenlernen und austauschen konnten.

Bevor es am Mittwoch mit dem ersten Atelier für die neuen Schüler der Französischschule losging, konnten sie am Dienstag ihren freien Nachmittag nach dem Kurs bei strahlendem Sonnenschein genießen. Das Atelier, welches am Mittwochnachmittag stattfand, beschäftigte sich mit der französischen Etikette und dem Savoir-vivre in Frankreich. Bei einem leckeren Gläschen Champagner wurden die französischen Manieren erörtert und es wurde sich darüber ausgetauscht, welche Manieren es in den Herkunftsländern der Schüler gibt.
Am darauffolgenden Tag schloss sich auch schon das nächste Atelier der Sprachschule an. Dieses Mal stand der Käse Frankreichs im Mittelpunkt. Begleitet von leckerem Rotwein konnten die Schüler sich den Käse aus den verschiedensten Regionen Frankreichs schmecken lassen. Interessant war vor allem, wie unterschiedlich die gleiche Käsesorte schmecken kann nur, wenn sie mit einem unterschiedlichem Ausgangsmaterial hergestellt wird. Zum Beispiel schmeckt der Brie, welcher in einer Fabrik mit bereits behandelter Milch hergestellt wird, komplett anders als Brie, der mit unbehandelter Milch hergestellt wird. Wie überall im Leben stellte sich auch hier raus, dass die Geschmäcker verschieden sind und so hatte jeder unterschiedliche Präferenzen bezüglich des Käses. Das Käse-Atelier der Sprachschule kam sehr gut bei den Schülern an und sollte von jedem besucht werden, der einen Kurs hier an der Französischschule besucht.

Freitag – Die erste Exkursion für diese Woche steht an und es ging zum Schloss Flaugergues, welches sich in Montpellier befindet. Dies ist kein Schloss, wie man es sich vorstellt, sondern es ist eine Art Herrenhaus, welches sich auf einem riesigen Areal mit unvorstellbar schönen Gärten befindet. Es befinden sich dort auch Bereiche, die für den Weinbau reserviert sind. Besonders ungewöhnlich an dem Gebäude ist, dass es weiterhin bewohnt ist und man bei den Führungen über das Anwesen auch das Wohnhaus besichtigt, indem bis heute die Familie lebt. Als Abschluss fand, wie sollte es auch anders sein, eine Weinverkostung statt, welche den Schülern der Sprachschule sehr gefallen hat.

Zum Abschluss der ersten Woche an der Sprachschule in Montpellier ging es am Samstag auf einen Tagesausflug. Mit insgesamt 30 Personen fuhren wir mit dem Bus in Richtung Avignon. Doch wir fuhren nicht direkt dorthin, sondern hielten erst noch an der Pont du Gard. Dort konnten sich alle die Brücke ansehen, ein wenig spazieren gehen und die französische Natur bewundern, welche bereits die ersten Frühlingsseiten zeigte. Anschließend ging es endlich weiter nach Avignon. Nach einer guten halben Stunde Fahrt erreichten wir unser Ziel. Und nun galt es für alle Schüler der Sprachschule sich nach der langen Fahrt zu bewegen und es eignete sich nichts besser dazu, als einen Turm der alten Stadtmauer hochzugehen. Nach über 100 Stufen kamen wir dann oben an und wurden mit einer grandiosen Aussicht über die Landschaft Südfrankreichs belohnt. Zur Erholung gab es bei herrlichem Wetter wissenswerte Infos über die Stadt Avignon und die Historie, da Avignon unter anderem lange Zeit der Papstsitz der katholischen Kirche war. Danach ging es weiter in Richtung Papstpalast, vor welchem wir noch abschließende Infos bekamen und danach konnten wir die Zeit gestalten, wie es uns gefiel. Ich ging mit einigen Studenten der Sprachschule erst in der Innenstadt essen und danach sahen wir uns den Papstpalast an. Während der Besichtigung, bei welcher jeder ein eigenes Tablet bekam, trafen wir auch einige der älteren Sprachschüler. Durch die Tablets bekam meine eine Vorstellung, wie es vor ungefähr 700 Jahren ausgesehen haben muss. Auf der Rückfahrt wurden dann die Eindrücke ausgetauscht und Fotos verschickt, da alle möglichst viel von dem Ausflug profitieren sollten.

Warum bietet sich also ein Sprachkurs in Montpellier für Personen allen Alters an?

Wie ihr bestimmt bereits erkannt habt, bieten die Kurse für Schüler 50+ mehr als nur das Lernen der Sprache an sich. Neben dem Unterricht an der Französischschule wird den Schülern ein breites Programm an Aktivitäten geboten, an welchen sie teilnehmen können und so neben der Sprache auch das Land und die Umgebung Montpelliers kennenlernen.